Mais trifft auf Daten: Moderne Ertragssteigerung

Präzisionslandwirtschaft in Norditalien

In einigen Teilen Mantuas hat man das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben. Aber für den aufmerksamen Betrachter ist der Fortschritt sichtbar. Aber wo nur? Überraschenderweise auf dem Lande! In dieser wunderschönen Provinz in Norditalien finden Landwirte neue Wege, ihre Erträge zu steigern.

Knapp 25 Kilometer südlich des schönen Gardasees, im Dorf Castel Goffredo, treffen wir Giuseppe Cavazzini. Er ist Eigentümer von Cavazzini, einem Vertragsanbaubetrieb, der Ende der 1960er Jahre von seinen Eltern gegründet wurde. „Sie waren die erste Generation in unserer Familie, die diese Arbeit verrichtet haben. Ich bin die zweite Generation und die dritte ist jetzt dabei, in das Geschäft einzusteigen.“

Der neueste Stand der Technik

Mantua ist eines der wichtigsten Gebiete Norditaliens für die Maisproduktion. Cavazzini hilft den Bauern der Region, ihre Ernten zu steigern. Der Einsatz der richtigen Technologie sei entscheidend, sagt Giuseppe Cavazzini. „In den 50 Jahren unserer Arbeit haben wir immer versucht, innovative Technologien einzusetzen, die auf dem Markt erhältlich waren, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und den Landwirten immer effizientere Dienstleistungen anzubieten.“

Cavazzini betrachtet die wirtschaftliche Seite der Landwirtschaft mit offenen Augen. „Wir haben immer auf die Rentabilität geachtet. Mehr denn je war es in den letzten Jahren mein Ziel, den Landwirten dabei zu helfen, Gewinne zu erzielen. Die jüngste Entscheidung unseres Unternehmens ist die Förderung der Präzisionslandwirtschaft, wobei wir vor allem unsere Maschinen mit Satelliten verbinden, um sie intelligenter zu machen.“

Um die richtige Entscheidung zu treffen, ist es hilfreich, über die richtigen Daten zu verfügen.

Giuseppe Cavazzini, Inhaber des Vertragsanbauunternehmens Cavazzini

Höchste Zuverlässigkeit

„Unsere Maschinen sind mit unterstützenden Steuerungssystemen ausgestattet. Wir haben uns dafür entschieden, weil das Signal, das wir vorher hatten, nur ein einfaches Signal war, das oft Fehler machte. Nun, mit dem Signal des RTK-Steuerungssystems von Topcon, haben wir ein extrem präzises Signal und damit einen hohen Zuverlässigkeitsgrad.“

Dieses Steuerungssystem wurde zunächst in Traktoren installiert, um die Fahrer von ihrer Arbeit und auch ein wenig von ihrem Stress zu entlasten. „Als nächstes“, so Cavazzini weiter, „haben wir diese Art von System in Erntemaschinen eingebaut, um die Produktmenge verschiedener Feldabschnitte zu erfassen und zu versuchen, die Feldproduktion zu verbessern.“

Intelligentere Verfahren

Wie funktioniert also unterstützte Steuerung? „Wir beginnen mit einer Georeferenzkarte. Anschließend erstellen wir eine Ertragskarte. Durch die Überlagerung der beiden Karten können wir dann die Bereiche erkennen, in denen wir mehr oder weniger als bisher produziert haben. Diese Systeme ermöglichen es uns somit, in die Entwicklung einzugreifen und Aussaaten unterschiedlicher Dichte oder variable Düngungen zu erwägen, wobei Letztere mithilfe satellitengestützter Düngerstreuer vorgenommen werden, so dass wir mehr Dünger einsetzen, wenn der Ertrag gering ist, und weniger Dünger, wenn der Ertrag höher ist.“

Das Ergebnis ist ein intelligenteres Verfahren. Cavazzini fährt fort: „Da, wo es weniger Ertrag gibt, ist es auch möglich, dass der Boden nicht viel hergibt, so dass wir uns dafür entscheiden können, ihn vorerst so zu belassen und ihn anzureichern, damit er später mehr Potenzial hat. Die Entscheidungen trifft man selbst. Doch um die richtige Entscheidung zu treffen, ist es hilfreich, über die richtigen Daten zu verfügen. Und diese stellt uns das Satellitensystem zur Verfügung.“

Es gibt keine Überlappungen mehr – da derselbe Landstreifen nicht mehr zweimal bearbeitet wird, benötigen wir weniger Saatgut.

Giuseppe Cavazzini

Spürbare Einsparungen

„Wir arbeiten mit dem X-TRAC, dem X30 Monitor, einem 350-RTK-System und dem YieldTrakk-Kartierungssystem,” sagt Cavazzini. „Zusammen ermöglichen sie es uns, Daten zu erhalten, die wir mit bestehenden Daten verknüpfen, um Produktionsunterschiede zwischen verschiedenen Parzellen zu erkennen. Was die Ertragskartierung betrifft, sind wir hier die Pioniere. Wir waren die Ersten in der Region, die bei unserer Arbeit diese verschiedenen Systeme miteinander verbunden haben.“

Durch die Arbeit mit diesen Systemen spart Cavazzini bei der Aussaat mehr Saatgut ein. „Es gibt keine Überlappungen mehr – da derselbe Landstreifen nicht mehr zweimal bearbeitet wird, benötigen wir weniger Saatgut. Das sind spürbare Einsparungen. Weiterhin gibt es auch Einsparungen beim Dünger, weil er nur dorthin geleitet wird, wo er gebraucht wird.“

„Außerdem ist es möglich, etwas geringer qualifizierte Mitarbeiter für die Arbeit bei uns einzusetzen“, fährt er fort. „Die Systeme sind einfach in der Anwendung, es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Junge Leute, die im Umgang mit iPhones und iPod Touch vertraut sind, lernen es im Handumdrehen und beherrschen die Technologie schnell.“

Ohne Risiko

Cavazzinis Mitarbeiter Luciano Viola zieht die Präzisionslandwirtschaft der alten Arbeitsweise vor. „Mit der traditionellen Methode wissen Sie nicht, wo mehr oder weniger Mais wachsen wird. Sie wissen nicht, ob der Boden gut ist oder nicht. Doch auf diese Weise wissen Sie genau, was Sie produzieren werden. Nachdem ich einmal herumgegangen bin, habe ich eine Karte des Feldes und weiß, wie viel Saatgut ich noch brauche.“

Wenn er gefragt wird, wer die bessere Steuerung vornimmt, der Mensch oder ein System wie dieses, lacht Luciano. „Das RTK-System bleibt auf einer geraden Saatreihe“, sagt er. „Dafür sorgt der Computer. Wenn ein Mensch anfängt, sich schläfrig zu fühlen, weicht er vom Kurs ab. Dieses Risiko haben Sie mit dem System nicht. Das ist eine viel bessere Aussaatmethode.“

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