Schnelle Inspektion von Windrädern

Die Antwort weiß ganz allein der Wind

In Schleswig-Holstein weht schon eine Weile ein frischer Wind. Laut dem Worldwatch Institute Europe hat das nördlichste Bundesland 2014 als erstes Bundesland überhaupt seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt.

Dabei spielt der Windpark Twedt nahe der dänischen Grenze seit Beginn der Stromproduktion im Jahr 1995 eine wichtige Rolle. Wie wurden die Windräder dort seit der Inbetriebnahme instandgehalten? Nachdem zu Beginn eine manuelle Inspektion an der Tagesordnung war, hat man kürzlich auf die Inspektion mithilfe von Drohnen umgestellt. Philipp Dethleffsen-Jürgensen ist der Besitzer von SkyTec. Der Drohnenpilot und Landwirtschaftsexperte erklärt uns, wie das funktioniert.

Kostengünstiger

„Heute inspizieren wir mit der Drohne die Flügel der Windkraftanlage auf Beschädigungen oder andere Auffälligkeiten“, sagt er. „Früher haben Industriekletterer die Anlage kontrolliert. Das kostete mehr Zeit bei der Vorbereitung und bei der Ausführung der Inspektion. Eine Drohne ist deutlich schneller und benötigt weniger Pausen. Das senkt die Kosten erheblich.“

Die Idee kam Philipp Dethleffsen-Jürgensen während der Arbeit auf dem Bauernhof und seinem Landwirtschaftsstudium: „Ich wollte eine Drohne für Precision Farming verwenden, um unseren Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln zu optimieren und so die Kosten zu senken. Ich habe dann eine multifunktionale Drohne ausgewählt, die ich für verschiedene Zwecke nutzen kann. Und so ist SkyTec entstanden.“

Es ist Zeit, abzuheben.

Frühzeitige Erkennung von Schäden

Wie arbeitet Dethleffsen-Jürgensen? „Ich setze die Drohne mit Akkus in Gang und befliege die Windkraftanlagen“, erklärt er. „Pro Flügel werden 200 bis 300 Fotos aus allen Richtungen im Abstand von zwei Metern gemacht. Das stellt zwar höhere Anforderungen an die Flugkünste, aber die Auflösung ist hoch, sodass Haarrisse bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden können.“

„Nachdem die Fotos aufgenommen wurden, speichere ich sie zuerst, um die Daten nicht zu verlieren. Dann kontrolliere ich die Daten auf Auffälligkeiten, Risse und Beschädigungen. Wenn ich Bilder mit Beschädigungen finde, kann ich diese in Kategorien zur Unterscheidung zwischen leichten und starken Beschädigungen einstufen. Das erleichtert es dem Endkunden, die Bilder zu analysieren.“

„Der Vorteil bei der Drohne ist einfach die schnelle Befliegung und die kurze Stillstandszeit – diese erlauben eine häufigere Kontrolle. Damit lässt sich Vorsorge treffen, dass keine größeren Beschädigungen entstehen. Die Reparatur kleinerer Beschädigungen ist häufig sehr viel günstiger.“

Wo es auf jedes Detail ankommt

Dethleffsen-Jürgensen hat schon Erfahrung mit Topcon-Instrumenten. „Auf dem Hof setzen wir ein System von Topcon für die parallele Spurführung auf allen Maschinen ein. Als ich nach einer Drohne suchte, habe ich unterschiedliche Systeme ausprobiert. Die endgültige Wahl fiel dann auf die Falcon 8. Sie ist besser ausgestattet und für viele verschiedene Anwendungen geeignet: Inspektion, Vermessung usw. So kann ich mehrere Dienstleistungen anbieten.“

„Die Falcon 8 ist leicht zu fliegen. Sie bleibt auch bei hohen Windgeschwindigkeiten stabil stehen. Die Kameras sind sehr gut und überzeugen durch eine hohe Auflösung. So habe ich Spitzenbilder mit hoher Schärfe. Das ist besonders hier von Vorteil, wo es auf jedes Detail ankommt. Ich finde es extrem wichtig, dass die Drohne von elektromagnetischen Feldern in der Nähe von Gebäuden und Windkraftanlagen nicht beeinträchtigt wird. Denn ansonsten könnte man die Kontrolle verlieren und im schlimmsten Fall droht ein Absturz. Wir haben selbst Windräder, an denen ich üben konnte. Diese Erfahrung kommt mir bei der Arbeit für Kunden zugute.“

Und so sorgt Philipp Dethleffsen-Jürgensen dafür, dass der Windpark Twedt auch künftig noch genügend erneuerbare Energien liefert. Schleswig-Holstein ist ein echter Vorreiter auf diesem Gebiet. Wenn Sie demnächst durch die zauberhafte grüne Landschaft fahren, achten Sie einmal darauf, ob Sie Dethleffsen-Jürgensen beim Steuern seiner Drohne für eine gesicherte Energieversorgung entdecken.

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